Etappe 6

Airolo - Locarno (Lago Maggiore)

84,2 KM

240 HM, 1120 TM

19.8.

Auch an diesem Tag machte das Wetter uns einen saftigen Strich durch unsere Rechnung. Es regnete wieder. Der Wirt empfang uns mit einem spärlichen Frühstück. Ich konnte noch die Speisekarte vom Vortag lesen und habe die ordentlichen Preise gesehen. Gut war, dass wir uns das Geld gespart haben. Auch gut, weil die Portionen wohl nicht gerade groß waren. Schade allerdings, da der Koch wohl ein Sternekoch war und wir dadurch unsere Geschmackssinne nicht austesten konnten. Das Essen soll hier wirklich spitzenmäßig sein. Für Alpencrosser meiner Meinung nach aber nicht das richtige.

Somit war das Frühstück halt relativ endtäuschend, trotzdem wurden wir noch satt.

Die Planung sah also für den heutigen Tag anders aus. Wir hatten uns entschlossen so schnell es geht zum Lago zu kommen. Also ab in die Regenklamotten und raus aufs Rad! Wir fuhren auch heute überwiegend bergab. Insgesamt über 1100 Tiefenmeter.

Im Strömenden Regen ging es über die Straße immer wieder durch kleinere Ortschaften. Ziemlich schnell bekamen wir nasse Füße. Die Regensachen bewahrten uns jedoch vor zusätzlicher Nässe. Eigentlich war die ganze Strecke überaus unspektakulär. Jedoch die Gegend recht sehenswert. Alte Kirchen und Brücken wechselten sich mit Wasserfällen und Felsformationen ab.

Nach der ersten Pinkelpause wurde der Regen weniger und hörte kurz darauf auch komplett auf. Direkt wurde es wärmer und so zwang es uns zu einer weiteren Pause in der wir schnell einen Riegel aßen und die Regensachen auszogen. Ich kippte noch schnell das Wasser aus meinen Schuhen und es konnte weitergehen.

Die Gegend wurde etwas weniger bergig, eher hügelig. Ein paar Felder mit Zucchinis und einige Granitsteinbrüche zeigten sich. Der Regen schien uns zu verfolgen, jedoch waren wir schnell genug um zu entkommen. Wir sahen nach etwas über 70km ein kleines Restaurant am Wegesrand und hielten dort an. Wir aßen ein paar Nudelspezialitäten. Die Lasagne war spitze! Wahrscheinlich die Beste, die ich in meinem Leben bis jetzt gegessen hatte.

Als wir weiter rollten, wurde das Klima und die Pflanzenwelt plötzlich richtig mediterran. Palmen tauchten auf, Oleander so groß wie ich ihn noch nie gesehen hatte und Pfirsiche die jetzt schon, unreif, so groß wie bei uns Äpfel sind waren. Der Hammer!

Wir kamen in die Orte vom Nordufer des Lago Maggiore an und mussten eigentlich nur noch dem Radweg folgen um ans Seeufer zu gelangen. Dort schnell ein Zielfoto geschossen und weiter gings zum Hotel. Dort machten wir uns erneut frisch und hielten uns gar nicht lange auf bis wir wieder loszogen um erst einmal ein Eis zu essen und anschließend eine Pizzeria zu suchen um den Abend ausklingen zu lassen.

Bei ein paar Bieren und einer wieder einmal sehr vorzüglichen Pizza resümierten wir die Tour. Die lief zwar nicht ganz so wie die Planung war, jedoch hatten wir auch wieder vieler Erlebt, und darum geht es ja eigentlich auch! Alle Menschen waren nett zu uns und die Erlebnisse werden uns, wie auch bei den letzteren Touren ein Leben lang in Erinnerung bleiben!

Nicht allzu spät schlenderten wir wieder durch die Gassen zum Hotel zurück und legten uns direkt schlafen.