Etappe 5

Grosio - Ossana

 

Grosio - Ossana, 75,km, 3116hm

 

Das Frühstück viel traditionell in hotelmäßiger Büffetform aus. Es war alles vorhanden was man brauchte und wir stärkten uns, um weiter Höhenmeter machen zu können. Recht zügig kamen wir auch zum Start und holten unsere Bikes aus dem Keller des Hotels. Wir wussten heute ging es über den Passo Mortirolo und über den schon im Jahr 2012 gefahrenen Passo Tonale.

 

Wir fuhren raus aus Grosio, direkt in einen gegenüber liegenden Berg. Schnell ging es wieder mal bergauf. Heute zum Glück mal auf Asphalt. Etliche Kehren sollte uns der Weg nun auf ca. 2100 Meter hoch bringen. Die Autos die uns permanent überholten nervten, aber das ist bei Asphaltauffahrten einfach normal. Die Straße führte uns eigentlich recht unspektakulär durch etliche Bergdörfchen hoch zum Pass, der eigentlich keiner war, denn es ging dahinter noch weiter hoch. Dass es eine Auffahrt des Giro d´italia war, konnte man an den Aufschriften auf dem Asphalt erkennen.

 

Als wir dann oben waren, viel uns auf, dass wir schon 1500 Höhenmeter in den Beinen hatten. Die Abfahrt ging zügig und wir landeten in einem Ort mit dem Namen Vezza d´Oglio. Dort war richtig was los! Wir liefen über den Marktplatz. Es war warm und ein angenehmer Lavendelduft begleitete uns, da dort ein Marktstand war, der alles verkaufte, was es mit Lavendel gibt. Wir wollten uns eigentlich die Zeit nehmen und in diesem Ort ein Eis essen, jedoch haben wir auf unserem Weg keine Gelateria gefunden. Ich taufe daraufhin den Ort auf dem Namen: „Ort ohne Eis“. Wir konnten jedoch einen Supermarkt ausmachen in dem wir Eis vermuteten, jedoch wurden wir hier auch nur mit einem Obstsaft vertröstet.

 

Wir fuhren weiter und kamen in den Adamello Skiort Ponte di Legno, wo wir vor der Auffahrt zum Tonalepass ein Mittagessen zu uns nehmen wollten. Eine Pizzeria war schnell gefunden und wir stärkten uns dort. Beim hinausfahren aus dem Ort viel uns die Größe erst mal auf. Hier ist im Winter bestimmt jede Menge los!

 

Wir kamen zu dem Einstieg der vom Gaviapass zum Tonalepass führte. Hier mussten wir 2012 schon entlang gefahren sein, aber konnten uns nicht mehr genau erinnern. Mir kamen die Erinnerungen jedoch schnell wieder hoch, als wir in den ersten Kehren waren. Diese Auffahrt ist eigentlich auch schön zu fahren, jedoch sind hier wieder etliche Autofahrer unterwegs. Das ein oder andere Mal bekommt man echt einen Schreck, wenn diese an einem so nah und vor allem schnell vorbei fahren.

 

Die Auffahrt zog sich über knapp 10km hin und wir wussten was uns dort oben erwartet. Es war ein Ort des völligen Übertourismusses! Ich fand den Ort damals schon extrem hässlich. Es gibt hier überall Skilifte und richtig große Hotels. Fast alle Menschen kommen hier oben mit dem Auto hoch. Es gibt Fressbuden und Souvenirshops. Wir erfrischten uns mit etwas Wasser und einer kalten Cola und wollten recht zügig hier weg.

 

Da wir ja den Weg vom Alpencross 2012 schon kannten, wussten wir, dass uns eine 20km lange Schotterabfahrt erwartete. Die war dann natürlich wieder schön. Vor allem, weil der Weg damals eine Baustelle war, jetzt aber ein schöner Wanderweg angelegt wurde, den man super fahren konnte. Es waren recht viele italienische Touristen anzutreffen, da Italien noch Ferien hatte und viele Süditaliener der Sonne entfliehen und in den Norde fahren um dort Urlaub zu machen. Blöd, fand ich, dass überall in dem schönen Adamello-Gebiet die Autos mitten im Wald standen, weil die Leute dort Picknicken wollten.

 

Wir fuhren also in das Tal in Richtung Ossana. Der Himmel wurde recht wolkig und am Horizont war alles schwarz. Wir versuchten uns zu beeilen um nicht einen Schauer abzubekommen. Irgendwann blitzte und donnerte es um uns herum und das sorgte nochmal für zusätzlichen Schub. In der Ortseinfahrt in Ossana fing es dann an zu Tropfen. Der Regen wurde sehr sehr schnell sehr sehr stark, so dass wir, bei der Suche unseres Gasthauses uns unterstellten. Wir gucken aufs Handy was uns noch eine Minute zum Haus anzeigte. Nach ca. 15 Minuten konnten wir dann wieder weiter und kamen dann auch direkt um die Ecke an unserem Haus an.

 

Die Eigentümerin zeigte uns das schöne Zimmer und bot uns sogar den Gartenschlauch für die Reinigung unserer Räder an. Sie empfahl uns das Restaurant im Ort und wir machten uns dafür fertig.

 

Als wir beim Essen waren staunten wir über die nette Restauration und das gute Essen dort. Jedoch bekamen mir die Spaghetti nicht wirklich. Die Sahne sorgte für ein Gefühl der Übelkeit, dass mich unruhig schlafen ließ. Es war mir also eine Lehre J