Etappe 2

Landeck - Samnaun

Nach einer gut erholten Nacht mit exessiven Schnarchen meines Zimmergenossens Olli waren wir gespannt darauf, was der Wirt des Hauses uns für ein Frühstück servieren würde. Es stimmte aber alles und wir wurden von ihm und seiner Frau reichlich bedient. Es befanden sich übrigens noch mehr Radfahrer in der Pension. Alles jedoch Rennradfahrer, die diese Unterkunft als Basecamp nutzten um von dort aus etliche Touren zu unternehmen.

Wie immer pünktlich ging es nach einem kurzen Gruppenfoto wieder los auf die Strecke. Leider nicht, so wie im ausgedruckten Höhenprofil erst mal leicht gerade zum Einfahren, sondern direkt in den Hang bergauf. Nicht steil, aber stetig. Das Wetter war bereits morgens schon Traumhaft und ließ unsere Laune auf Höchstniveau steigen!

Wir fuhren permanent immer am Berghang entlang in Richtung Tobadill. Nach diesem Ort wurde es dann etwas lustiger, denn wir kamen an einem kurzen Streckenabschnitt, der höchste Fahrkünste von uns verlangte. Die Hangseite auf der wir fuhren lag schön im Schatten und war demnach von der Nacht noch recht feucht gewesen und somit auch ziemlich glitschig. Dazu kam noch das Wurzelwerk der Bäume und etliche glatte Steine, die den Weg nicht gerade einfacher machten. Wir mussten öfters mal absteigen und schieben. Olli verlor an einem steilen Stück sogar seine Flasche, ich glaube er wollte uns nur die Schwerkraft simulieren, damit wir etwas mehr Respekt davor bekommen. Nach anstrengender Überzeugungsarbeit überredeten wir ihn aber, dass erdie Flasche inkl. Inhalt evtl. im laufe der Tour noch benötigen wird und er nahm sie dann doch noch mit.

Es ging weiter nach Ischgl. Wir wussten was uns hinter Ischgl bevorstand, weil ich drei Jahre zuvor schon hier durch gafahren bin und die Steilheit der dahinter liegenden Wege schon kannte. Deswegen stärkten wir uns erst mal im "Kuhstall" mit einem Kaiserschmarrn und viel alkoholfreien Weizenbier.

Anschließend ging es hinter Ischgl durch eine Baustelle und steil, steiler, am steilsten bergauf. Wir waren über die neu ausgebaute Asphaltstraßendecke in diesem Moment sehr dankbar. Natürlich wurde diese später noch zu einem Schotterweg. In Richtung Bodenalpe ist mir eingefallen wie es vor drei Jahren hier ausgesehen hatte. Alles mit Schnee bedeckt, was diesmal ein sattes grün ersetzte. Ich habe die Umgebung nicht mehr wiedererkannt.

Hinter der Bodenalpe bogen wir links ab und fuhren nicht in Richtung der Heidelbergerhütte, sondern zur Gampenalpe, denn diesmal ging es über das Zeblasjoch! An der Gampenalpe wurde uns klar, das wir langsam aufgrund der Höhenluft, des groben Schotters und der Steigung nicht mehr wirklich fahren konnten und beschlossen, den Rest des Weges zu schieben. Es war sehr anstrengend, denn der Weg bestand nur aus einer Furche die so breit wie tief war und nur das Rad aufnahm. Der Schiebende musste dann neben dem Rad erhöht herlaufen und hatte so seine Probleme über den Geröll zu gelangen.

Ein paar (ca. 15Stk.) Kühe schlossen sich spontan an und folgen mir unauffällig. Ich belustigte mich darüber, war aber ganz froh auch mal andere Gesprächspartner gefunden zu haben.

Endlich am Joch angelangt legten wir eine kurze Fotopause ein und passierten die Grenze von Österreich (Tirol) zur Schweiz (Graubünden). Von hier aus wussten wir. Hier gehts nur noch bergab!

Mit hohen Tempo rasten wir den Berg hinab und fuhren unspektaakulär durch Samnaun und fanden das von uns geplante Smarthotel. Super Location und für Schweizer Verhältnisse recht günstig (46€). Wir machten unsere Körper- und Kleiderwäsche und begaben uns noch nebenan zum Abendessen in ein Restaurant um den Tag nochmal im Geiste durchgehen zu lassen. Uns viel beim Heimweg auf, dass hier an der Stelle in ein paar Tagen der Ischgl-Ironbike-Marathon durchgehen wird und hatten tiefen Respekt vor der Leistung die die Teilnehmer hier zeigen müssen.

Anschließend fand ich beim Kaffeetrinken im Smarthotel einen neuen Energieriegel (Kägi-Fret) der allerdings keine Wirkung zeigte, da ich kurz darauf in meinem Zimmer in tiefsten Schalf fiel.

 

 

 

Distanz: 52,93km

Höhenmeter: 2366hm

Dauer: 5:39h