25.08.2018 Etappe 7

Nonstal - Riva

 

Etappe 7: Revo – Riva del Garda, 92,4km, hm, 5:21h

 

Am nächsten Morgen nahmen wir im Aufenthaltsraum des Hauses ein schönes Frühstück zu uns. Der Herbergsvater hatte einige Regionale Produkte aus eigenem Anbau im Angebot. Ein sehr netter, älterer Italiener der mit uns auf italienisch und englisch kommunizierte.

 

Wir diskutierten noch über die letzte Nacht, denn I. überließ mir eine der beiden Decken, die unser Doppelbett zierten. Meine Decke war schön dick, seine ein recht dünnes Laken. Somit hatte er eine recht frostige Nacht hinter sich, da T. ohne offenes Fenster zu ersticken drohte. Ich versprach I., das er in spätestens einer Stunde nicht mehr frieren wir, da es dann wieder bergauf gehen wird.

 

Nach dem Frühstück ging es dann nach einer recht kurzen, aber herzlichen Verabschiedung weiter aus dem Dorf hinaus und an dem großen Stausee vorbei. Der Weg führte durch einige riesige Apfelplantagen. Plötzlich passierte es und ich konnte meine Finger nicht bei mir lassen. Ich pflückte mir trotz der angeblichen Videoüberwachung einen Apfel von einem Baum und verstaute ihn im Rucksack. Was für ein Exemplar! Er schmeckte natürlich bei der Pause vorzüglich!

 

Wir kamen dann bald wieder auf den Rankipino-Radweg und der Genuss ging weiter. Wir führen durch so eine Art Nationalpark immer an Felsen vorbei und am Hang entlang. Leider war das Wetter heute nicht so schön. Einiges an Nebel nahm uns die Sicht auf die umliegenden Berge und Felskanten. Ab und an konnte man durch Wolkenlücken erahnen wie schön es hier eigentlich wäre.

 

Wir kamen noch an dem Molvenosee vorbei, der trotz des Wetters gut besucht war. Ausgerechnet da, wo wir auch lang mussten. Wir fuhren ein Stück am Ufer entlang und machten eine kurze Pause. Dort genoss ich den nicht ganz legal erworbenen Apfel.

 

Es ging zügig weiter und das Wetter wurde zusehend schlechter. Dicke Wolken zogen über uns hinweg und es dauerte nicht lange bis es angefangen hat zu regnen. Es wurde recht ungemütlich weil wir natürlich als echte Mountainbiker keine Schutzbleche dabei hatten.

 

Es ging durch verschiedene kleine Bergdörfer. Die Steigungen wurden kürzer aber dennoch anspruchsvoll, wir waren je schließlich schon den siebten Tag unterwegs.

 

Vor uns lag nun der letzte richtige Anstieg. Wir freuten uns, dass wir so gut wie durch waren. Es folgte die Abfahrt in Richtung des Tennosees. Dann passierte es: I. rief uns von hinten zu, dass er einen Platten hatte. Also, schnell den Reserveschlauch rausgeholt und gewechselt. 100 Meter weiter rief T., dass er einen Platten hatte. Gleichzeitig kam I. von hinten mit dem Fahrrad schiebend angelaufen und er erklärte, das er den nächsten Platten hatte. Zwei Reserveschläuche standen noch zur Verfügung, die dann zum Einsatz kamen. Es wurde eine kleine Sauerei, da es ja immer noch regnete.

 

Weiter ging`s am Tennosee vorbei, an dem wir einen Fotostopp einlegten. Hier ist immer wieder das tiefblaue Wasser erstaunenswert. Kurz darauf folgten wir dem Weg und wir kamen z einer Straßenquerung an der wir uns entschieden, den Weg weiter der Straße zu folgen um weitere platte Reifen zu vermeiden. Somit rollten wir entspannt mit recht hoher Geschwindigkeit hinab in Richtung Gardasee.

 

An einem Aussichtspunkt machten wir noch einige Fotos und konnten wieder mal unser Glück kaum fassen. Nur noch ein paar Kilometer und wir waren am Ziel. So war es dann auch. Gemeinsam rollten wir in Riva del Garda ein und stellten uns wie immer am Seeufer fürs Finisherfoto auf.

 

Nun folgte ein kleiner Einkauf im ortsansässigen Supermarkt und das einchecken bei der Rita im Hotel. Wir hatten nicht viel Zeit und machten uns frisch um direkt zur Colombera die erfolgreich vollendete Tour zu feiern.

 

Es floss viel (zu viel) Wein und zwischen durch ein paar Schnäpschen. Das Essen war hervorragend und wir quatschten bei immer noch strömenden Regen. Es hatte sogar zwischendurch gewittert. So ein schlechtes Wetter habe ich in Riva noch nicht erlebt. Uns störte das irgendwann nicht mehr und wir mussten dann kurz vor Ladenschluss das Restaurant verlassen. Das hielt uns natürlich nicht ab im Hotel noch einen Long Island zu trinken. Für mich war das alles etwas zu viel, jedoch wusste ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht.

 

Irgendwie landete ich dann im Bett und wachte nachts auf und machte mir Gedanken wie ich dort gelandet war. Ich wunderte mich nur, dass es mir noch ganz gut ging. –Noch!- Ich schlief aber zügig wieder ein und träumte von nichts.