Etappe 6

Ossana - Albergo Brenta

Nach einer tollen Nacht im Doppelbett (Thorsten habe ich ins Hochbett und Olli ins Nachbarzimmer verwiesen!) Frühstückten wir erst mal im Frühstücksraum (Keller) und bekamen dort hausgemachten Kuchen und Plätzchen. Mmmmmhhh lecker!

Schnell noch bezahlt. Kurze verwunderung über den geringen PReis von 30 Euro und los ging es mal wieder. ICh wusste, dass es heute durch die schöne Brenta ging und freute mich schon auf die Wildnis.

Aber, erst mal wieder zu unserem Track! Der war jedoch schnell gefunden und es ging mal wieder steil bergauf. Die italienischen Alpen sind wirklich schön grün und leider genauso steil wie überall anders :-)

Insgesamt hatte ich mittlerweile die Übersicht verloren, wo wir uns befanden. Ich fuhr einfach nur dem Track hinterher. Viele Wege gab es hier ja sowieso nicht. Im Berg gehts meistens immer nur bergauf oder bergab. Ich fuhr dann auch mal ein Stück vor den anderen und wurde von einem Wanderer auf italienisch gefragt wohin ich denn fahre. Ich verstand natürlich kein Wort und so ging unser Gespräch auf englisch weiter. Ich bekam aber kaum ein Wort raus, weil ich ausser Atem war und er guckte ziemlich verduzt. Entweder wegen der paar kargen Worte oder aus respekt vor der Leistung. Ich weiß es nicht!

Wir kamen am Refugio Orso Bruno an. Ein nettes Hotel am Gipfel eines Berges, der auch wieder ein Winterberg ist und von vielen Touristen zum Skifahren benutzt wird. Überall waren Lifts die jedoch wieder mal außer Betrieb waren. 

Hinterm "Bruno" ging es 20 Kilometer fast nur bergab. Wir fuhren plötzlich ein Stück an einem Skihang vorbei wo ich ein Schild der Craft Transalp Challenge sah. Es zeigte in die Gegenrichtung. Also den Skihang hinauf. Die armen Kerle! Die mussten echt eine knappe Woche später hier lang den steilen Hang hinauf!

Also wir durch Madonna di Campiglio fuhren suchten wir eine Möglichkeit um unsere Mittagspause einzulegen. So schnell wie wir in den Ort reinfuhren waren wir auch schon wieder draußen. Ein teures Restaurant haben wir kurz gesichtet, aber links liegen gelassen. So blieb uns nur die Möglichkeit einen Riegel und ein Snickers als Ersatz zu essen und weiter zu fahren. Wir waren mittlerweile im Brenta Nationalpark angekommen. Hier gibt es Bäume, dass man glaubt in Kanada zu sein. Die Lichtungen bieten einen herrlichen Ausblick auf die Berge, so dass wir öfters mal ein paar Fotostopps einlegen mussten. Wir zogen weiterhin unsere Schleifen bergauf. Als wir an einem kleinen See ankamen wurde es plötzlich steinig un wurzelig. Es begann die erwartete Schiebepassage die uns ziemlich viel abverlangte. Ein schmaler weg fürte uns wieder mal nach oben. Man sammelte sehr schnell Höhenmeter und die Beine schmerzten.

Irgendwann kamen wir dann oben am Passo Bergn da rOrs an. Wir trafen dort auf andere Alpencrosser vor denen wir erst respekt zeigten, was sich später aber wieder gelegt hatte, als wir diese dann später wieder einholten.

Die letzten zehn Kilometer ging es nur noch bergab. Erst mal auf einem schmalen Singletrail und später dann auf Schotter weiter. Wir suchten die Ghedina Hütte und fanden sie dann auch beim zweiten Anlauf. Wir waren ziemlich fertig von dem Schieben und waren froh hier angekommen zu sein, denn das war eigentlich die letzte fordernde Etappe für uns. Wir glaubten am nächsten Tag nur noch bergab rollen zu müssen!

Wir bekamen unser Zimmer und bekamen noch ein Abendessen und ein anschließendes Bier. Tolles Klima zwischen den Bergen! Wir suchten noch die gegeüberliegende Wiese nach einem Bären ab, aber hatten keinen gesehen.

Dann hieß es: Ab ins Bett und nochmal eine Nacht auf einer ziemlich maroden Matraze überstehen!

 

Distanz: 48,41km

Höhenmeter: 2170hm

Dauer: 5:31h