Stoneman Trail Miriquidi 2017

16.9.2017:

Nach zwei Jahren aufschieben war es endlich so weit. Wir nahmen uns den Stoneman Miriquidi vor!

Eigentlich sollte der Termin im August sein, was eigentlich optimal ist, da man auch im Erzgebirge auf die Temperaturen während der Tour achte soll. Jedoch kam es bei uns dann doch erst im September dazu den Termin in Anspruch zu nehmen. Somit buchten wir über die Touristeninformation Erzgebirge die Unterkunft zusammen mit dem Starterpaket.

Wir kamen in dem recht hochwertigen 4-Sterne Best Western Hotel  in Oberwiesenthal unter.

Die Anreise zog leider 600km mit sich, was den Anreisetag recht kurz werden ließ. Wir kamen abends im Hotel an, packten unsere Räder in die Fahrradgarage und machten uns über das Buffet her. Wir hauten uns den Bauch so richtig voll, da wir für den morgigen Tag genug Energie bereitstellen mussten. Nach dem Essen gingen wir aufs Zimmer und gingen rechtzeitig ins Bett.

 

Am nächsten Tag dann standen wir um 5:15 Uhr auf, machten uns frisch und begaben uns um 6 Uhr zum Frühstück, das aus jeweils einer "Platte" (Wurst und Käsevariationen) bestand. Zügig ging es danach nochmal auf Zimmer zum Umziehen und wir machten anschließend die Räder fertig. Um 7:15 Uhr startete dann unsere Stonman-Miriquidi-Gold-Tour. Wir hatten Respekt vor den uns bevorstehenden 165 Kilometer mit 4400 Höhenmeter.

Auf den ersten Metern ging es direkt bergauf und uns wurde schnell warm. Die Temperaturen lagen noch bei ca. 6 Grad. Es regnete zwar nicht, jedoch war der Boden gut feucht. Es ging am Hotel von Jens Weißflog vorbei und anschließend erwartete uns erst eine Abfahrt und wir kamen durch kleine Siedlungen bis zum ersten ernsten Anstieg, dem Bärenstein (898m). Dort konnten wir zum ersten mal unsere Stempelkarte lochen. Kurz ein paar Fotos geschossen und schon ging es weiter.

Es folgte der Pöhlberg (832m) mit einem sehr einladenden Biergarten. Jedoch war es da erst 9:15 Uhr. Zu früh für ein Bier! Außerdem hatten wir ja noch viel vor. Wir durchquerten Annaberg-Buchholz und fuhren durch einen kleinen Ort. Dort verlor ich, durch einen spitzen Stein, der sich durch meinen hinteren Mantel gedrückt hatte, Luft aus dem Reifen. Somit mussten wir den Schlauch wechseln. Das war zum Glück die einzige technische Panne auf der Tour.

Wir erreichten den Scheibenberg (807m), stempelten wieder unsere Karte und genossen einen unserer selbst gebackenen Riegel. Hier konnten wir auf der Hinweistafel sehen, dass uns nun die längste Einzeletappe mit ca. 35km und knapp 1000hm bevorstand. Es ging weiter! Wir fuhren durch verschiedene Dörfer und verschiedenen Wäldern mit wechselnden Untergründen. Asphalt, Matsch, Wurzeln und Steine wechselten sich ab.

Schließlich kamen wir zum Trailcenter Rabenberg auf dem namentlich gleichen Berg (913m). Dort trafen wir auf einige Mountainbiker, die hier ein paar Trails unter die Lupe nahmen.

Auch hier wurde nach dem schmieren der Kette gestempelt und ich war auf die Abfahrt gespannt. Es war zwar ein flowiger Singletrack, jedoch für mich eigentlich nichts besonderes.

So langsam kamen wir an die 100km-Marke und man merkte die Belastung in den Beinen. Außerdem kam ab und zu dann doch kurz etwas Regen vom Himmel und machte die Tour dann aufgrund der Kälte noch anstrengender. Es war schon früher Nachmittag und die Temperaturen lagen bei ca. 10 Grad.

Bevor wir den Auersberg (1019m) erreichten, überholten wir 4 andere Biker. Einer folgte und, fuhr an uns heran und wir hielten einen ganz kurzen Smalltalk. Ich denke die Jungs hatten sich die Tour in 2 Etappen aufgeteilt. Auf dem Auersberg hatten wir eigentlich vor was zu Essen, jedoch erfuhren wir von der ansässigen Kioskbesitzerin, dass die Hütte hier oben schon seit Juni geschlossen hatte. Ok, schnell was getrunken, wieder ein Riegel eingeworfen und schon konnte es weiter gehen.

Wir erreichten die Grenze nach Tschechien. Wir staunten an der Grenze über die Geschäfte, die zahlreiche Touristen aus Deutschland mit angeblichen "Schnäppchen" lockten. Wir blieben unbeeindruckt und amüsierten uns über den Ortsnamen Potucky. Wir waren überrascht, dass es hier im Land wirklich ziemlich vernächlässigt aussah. Man konnte die Unterschiede zu Deutschland deutlich erkennen.

Es folgte der 6. Berg, der Blatensky vrch (1043m). Auch hier stand ein Kiosk, an dem wir uns einen Kaffee gönnten. Das tat gut! Wir konnten hier sehen, dass die nächste Etappe recht kurz ausfiel.

Somit erreichten wir auch nach kurzer Zeit den Plesivec (1028m). Hier stand eine schöne, rustikale Berghütte mit toller Aussicht auf das Erzgebirge. Wir nahmen uns hier nochmal die Zeit um in Ruhe etwas mitgebrachtes zu verzehren. Füllten unsere Flaschen nochmal auf und konnten dann die bevorstehende, längste Steigung dieser Runde mit 600 Höhenmeter angehen.

Wir kamen gut voran, und machten auf ca. der halben Höhe einen kurzen Stopp, um unsere Lampen zu montieren, da es so langsam dämmerte! Die letzten Kilometer zum Gipfel mussten wir dann im Dunklen kurbeln bzw. auch schieben, da der Weg ein Fahren teilweise nicht zuließ.

Als wir am finsteren Klinovec (1244m) ankamen staunten wir nicht schlecht, als wir sahen, was hier so verlassen auf dem Gipfel stand. Ein riesiger Komplex mit Türmen und Nebengebäuden. Alles verrammelt und verriegelt, damit keiner dort reinkam. Auch hier wurde von uns schnell gestempelt und es erwartete uns nun nicht mehr viel. Wir fuhren nur noch etwas bergab und eine kleine Steigung von ca. 200hm wieder hinauf, wobei wir die Grenze nach Deutschland wieder überquerten.

Der letzte Gipfel für heute war de Fichtelberg (1215m) den wir dann auch feierten. Ein letzter Stempel auf unserer Stempelkarte. Wir hatten es so gut wie geschafft. Wir rollten sehr zufrieden zum Hotel hinab und machten noch schnell die Räder sauber, bevor sie in die mittlerweile vollen Fahrradgarage wieder untergestellt werden konnten. Hier waren wohl heute einige Stonemänner für einen Zwischenstopp untergekommen.

Wir beeilten uns, um im Hotel noch etwas essbares zu bekommen. Das Personal hatte mit uns Mitleid und organisierte noch ein sehr schmackhaftes Menü für uns. Es war schon nach 22 Uhr als wir das Mahl zu uns nahmen.

Nach dem Essen holten wir uns an der Rezeption noch unsere goldene Trophäe ab und waren sehr stolz auf den erfolgreichen Abschluss diese Projekts!

Wir hatte die Strecke in 11:30h Fahrzeit bezwungen.

 

Danke an meine beiden Mitfahrern. Es hat mal wieder Spaß gemacht und wir werden uns noch lange daran erinnern! Erst wenn die Schmerzen nachlassen wird einem bewusst, wie schön so eine Tour ist!