Etappe 2

Schwarzwald (Alpengasthaus Loas) - Breitlahner

Was für eine Nacht - ich weiß nicht wie lange es her ist, dass ich in einem 1,80m langem Bett geschlafen habe. Kalt war es nicht, jedoch stickig mit den Jungs in dem Miniraum! Wie schon vermutet, zersägte der O. mal wieder ganze Wälder im schlaf, wodurch ich ab und zu mal wieder wach geworden bin.

Wie auch immer, machten wir uns fertig für die kommende Etappe und packten schon mal alles im voraus, so dass wir schon früh an unserem Frühstückstisch saßen. Der Kamin wurde extra für uns angemacht, damit wir es schön muckelig hatten. Der Blick nach draußen versprach nichts Gutes und auch der Hüttenwirt konnte uns keine Hoffnungen auf einen sonnigen Tag machen.

Wir starteten also nach einem Hüttenfoto und es ging direkt steil bergauf. Es ging entlang eines Hangs über verschiedene Brücken an Wasserfällen vorbei. Das mag ich an den Alpen. Überall kommt Wasser hinunter, herrlich!

Den ersten Hügel hatten wir bald hinter uns gebracht, da kam dann auch schon der Nächste auf uns zu. Hoch ging es nun zur Lafasteralm und über die Nonsalm. Danach hinunter durch Innerst um dann noch unseren Aufstieg aufs Geiseljoch in Angriff zu nehmen. Auf ca. halber Höhe kam uns die Weiderner Hütte ganz recht. Es regnete mittlerweile mal wieder und wir beschlossen dort eine Rast zu Machen und uns etwas aufzuwärmen. Mittlerweile hatte es draußen auch nur noch ca. 7 Grad.

Bei der Rast viel uns auf, dass der T. der einzige war, der die lange Regenhose eingepackt hatte. Uns amüsierte es sehr, jedoch amüsierte es ihn umso mehr, wenn er an die kommende Abfahrt dachte, denn er wusste jetzt schon dass die in kurzen Radhosen nicht gerade sehr angenehm werden wird!

Nach einer Leberknödelsuppe und ein paar Käsespätzle (die anderen hatten lediglich einen Kaiserschmarrn verputzt) ging es auch schon weiter in leichtem Nieselregen. Wir kämpften uns hoch bis zum Joch und konnten es kaum fassen, dass es so gut lief. Die Hüttenwirtin und zahlreiche anderen Leute machten uns schon ganz schön Angst, als sie von den Schneemassen und von den Gefahren dort oben erzählten. Es war zwar recht kalt und der Nieselregen ging in leichten Schnee über, jedoch war der Weg für uns frei. Vielleicht hatten ja die Murmeltiere den Weg für tapfere Alpencrosser geräumt?

Ich verpasste mir einen Gipfelstempel auf die Wade und wir zögerten nicht lange, um die Abfahrt hinunter zu rasen. Es war wirklich frostig. An den Beinen weniger, jedoch mit den kurzen Handschuhen frohr ich mir die Finger fast ab.

20km Abfahrt später waren wir dann froh, dass jetzt keine heftige Steigung mehr vor uns lag. Wir fuhren noch in ein Tal hinein, das uns dann doch noch richtig Kraft kostete. Es ging immer wieder hoch und runter, zwar nicht viel, aber stetig. Wir hatten ja bereits über 2000 Höhenmeter in den Beinen. Am Ende wurden wir ziemlich lahm, kamen dann aber genau im richtigen Moment beim Breitlahner an.

Das ist das letzte Haus in der schneise, bevor es hoch zum Stausee geht. Es diente früher als Handelshof für Güter und Holz für die umliegenden Berghütten. Heute wird sowas mit dem Helikopter erledigt und das Haus dient heute als Hotel. Sehr rustikal und man verzichtet hier, obwohl es recht gut besucht und groß war auf relativ viel Komfort.

Wir verrichteten das tägliche Waschen und Duschen, und aßen dann in dem Restaurant, was im Haus war. Früh gingen wir wieder ins Bett.